Monte Piccolo 2126 m

Frühmorgens treffen sich die Teilnehmenden bei wolkenlos.ch zum Kaffee. Das bewährte Outdoor-Team mit Ursula Derendinger, Agi Schindler, Ursula und René Zubler wird dieses Jahr ergänzt durch Francesca Foti und Ivo Peng. Das gut eingespielte Team verstaut das umfangreiche Gepäck im komfortablen Bus mit der Aufschrift „Da wo die Sonne scheint“. Ein Kampf um den Sitzplatz findet nicht statt, da René ein auf Lebenszeit ausgestelltes Zertifikat für den Beifahrersitz vorweisen kann. Das hat alles seine Begründung, denn René installiert sein eigenes GPS, zückt zudem seine Strassenkarten, und Emanuel kann sich ganz dem Steuer und dem Gaspedal widmen (theoretisch hat der Bus ja auch noch das vorgeschriebene Bremspedal).

Wer schon mit Emanuel unterwegs war, dürfte Kenntnis von einer seinen wenigen Schwächen haben … er lässt fast immer etwas zu Hause liegen. So auch heute: Die Schalen der Tourenschuhe, Handschuhe, Brille und Rucksack. Zum Glück hat die umsichtige Esther das Missgeschick entdeckt; sie macht sich sofort auf den Weg und erreicht uns im Eiltempo in der Raststätte Glarnerland, wo wir bei einem Kaffee auf sie warten. Bei bedecktem Himmel geht die Fahrt weiter via Sargans, Rheintal, Liechtenstein, Arlberg und Brenner bis Brixen, wo wir beim Vorbeifahren die Franzensfeste bewundern, neben der ein wunderbarer Klettergarten liegt, welchen wir im Herbst 2012 auf der Dolomiten-Kletterwoche für Geniesser unsicher machen durften. Weiter fahren wir auf kurvenreicher Strasse ins Pustertal und bergwärts nach Meransen. Das Hotel Lärchenhof überblickt das Tal, liegt das kleine Dorf doch auf 1400 m. Wir fahren durch Meransen Richtung Altfasstal.

Wie wir gegen 14 Uhr die „befellten“ Skier an den Füssen haben und die doppelte LVS-Kontrolle (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) gemacht ist, beginnt es zu schneien. Wir folgen zuerst dem Rodelweg und später einem steilen Waldweg hinauf zur Moser Hütte. Ein bissig kalter Wind bläst uns ins Gesicht; wir sind froh, dass wir bereits im Windschatten der Hütte die Kleider für die Abfahrt, die dicken Handschuhe, den Helm und die grosse Skibrille anziehen können. So gerüstet schreiten wir weiter bergwärts, vorbei am Monte Piccolo, bis wir im Schutz einer Schneewechte noch die Felle abmontieren und die Skischuhe auf Abfahrt umstellen. Emanuel weist uns an, die Felle in kurzen Schlaufen zusammenzulegen und in der Jacke zu verstauen, damit wir nicht zu lange im eisigen Wind ausharren müssen. Trotz aller Bedenken können wir die Felle am Abend auch wieder auseinanderziehen. Für die Abfahrt im tiefen Neuschnee ist die Sicht gerade noch ausreichend. Auf dem letzten Stück Waldweg üben wir Kurzschwingen und geben tüchtig Gas, damit wir kurz vor dem Einnachten um 18 Uhr noch das Hotel erreichen. Schliesslich müssen wir an der Hotelbar noch das obligatorische Radler trinken. Ein feines, wohlverdientes Nachtessen mit einem guten Tropfen Wein beschliesst den ersten Tag.