1. Sella Turm

Im Erdgeschoss erwartete uns ein grosszügiges und sehr feines Frühstück-Buffet, welches wir trotz aller guten Vorsätze ausgiebig nutzen. Schliesslich wurde uns vom Bergführer eine Mehrseillängen-Kletterroute angedroht, wo es sicherlich von Vorteil war, nicht bereits in der Mitte kraftlos abseilen zu müssen. Mit dem Bus fuhren wir wieder auf den Passo Sella, wo wir unsere technische Ausrüstung montierten und verzweifelt den Einstieg zur Kletterroute auf den 1. Sella Turm suchten. Nach einem Konditionstraining am steilen Berg wurde noch unser BMI (Body Mass Index) geprüft, indem wir uns durch eine äusserst schmale Felsspalte zwängen mussten. So ein Test wird normalerweise nur vor einer Höhlentour durchgeführt, um herauszufinden, ob auch alle Teilnehmer/innen durch alle Engnisse kommen und niemand unter Platzangst leidet. Schliesslich fanden wir den richtigen Einstieg und machten uns an die Arbeit. Damit wir uns nicht über Langeweile beklagen konnten, wählte der Bergführer nicht wie versprochen die einfachere, sondern die schwierigere Route mit Kletterei im 4. Grad in einem Kamin. Aber der Höhepunkt folgte erst kurz vor dem Gipfel, wo wir eine sehr tiefe, rund 1 m breite Spalte überspringen und uns an der gegenüberliegenden Felswand festklammern mussten. Trotz aller Hindernisse schafften alle den Weg auf den Gipfel des 1. Sella Turms, wo wir uns aus den Rucksäcken mit Brot, Käse und Fleisch verpflegten. Ein schwieriges Stück Arbeit bedeutete dann der sehr steile Abstieg in unwegsamem Gelände zurück zum Zustiegsweg, wobei wir nur das unterste Stück mittels Abseilen hinter uns bringen durften. Anschliessend ging es zurück zum Bus und ins Hotel, wo wir unsere Schuhe in den Skiraum zum Trocknen bringen konnten. Nach einem Apéro und einer erfrischenden Dusche liessen wir uns von einem feinen 5-Gang Menü verwöhnen. Etwas müde schleppten wir uns in unsere Zimmer.