Rendlscharte - 2671m







Wir geniessen zum letzten Mal in dieser Skitourenwoche das reichhaltige Frühstücksbuffet. Da Emanuel bereits am Vorabend den zeitlichen Tarif durchgegeben hat, haben sich alle gut vorbereitet und müssen nur noch die Zahnbürste einpacken. Emanuel verstaut routiniert das Gepäck, und schon fahren wir los; Markus in seinem eigenen Auto. Es geht nach St. Anton am Arlberg, wo wir auf einer gebührenpflichtigen Schotterpiste parkieren, uns zum Skifahren rüsten und zur Talstation der Rendlbahn, wo Emanuel Skitourenkarten löst (aus Gewohnheit bestellt er für 7 Gäste, obwohl Corinne ja leider am Vorabend abreisten musste; der Fehler konnte jedoch noch rechtzeitig korrigiert werden). Wir fahren mit der Gondelbahn hoch; unterwegs weist Emanuel noch einen mitfahrenden Gast aus der Schweiz auf die Vorzüge von wolkenlos.ch hin. Emanuel studiert die Wetterlage und entscheidet sich, zuerst im Restaurant einen Kaffee zu trinken. Einige nehmen eine heisse Schokolade und bestaunen das Wunderwerk der Technik, welches aus heissem Wasser, Schokolade- und Milchpulver sowie Zucker ein (mehr oder weniger) annehmbares Getränk braut.

Nach einer Kurz-Visite auf dem WC fahren wir weiter auf der Piste zur Riffelbahn I (die sollte wohl eher Ruckelbahn heissen, da sie nicht auskoppelt); von deren Bergstation aus fahren wir ein kurzes Stück auf der Skipiste und queren dann einen eher steilen Hang, müssen einige Meter hochsteigen und kommen über eine Kuppe zum Einstieg der heutigen Skitour in Richtung Rendlscharte.

Es hat noch wenige andere Skitourengeher unterwegs, und wir können einer bestehenden Spur folgen. Es geht stetig und kurvenreich aufwärts, und Emanuel stellt erfreut fest, dass sein Drill in dieser Woche erfolgreich war, denn wir sind in Rekordzeit an einem Felsen kurz unterhalb der Scharte. Beim Aufstieg scheint die Sonne, es ist windstill, und aufgrund des Tempos fliessen manche Schweisstropfen. Auf dem Rastplatz stärken wir uns (aber nur kurz), rüsten uns zur Talfahrt und fahren los. Die Sicht ist etwas schlechter geworden, die Sonne hat Hochnebel fabriziert. Wir reihen Schwung an Schwung im Tiefschnee. Weiter unten wechselt der Pulverschnee zum leichten Bruchharst; aber Emanuel hat Mitleid mit seinen Anfängern und zieht schöne Stemmbogen-Spuren, welchen alle mehr oder weniger elegant folgen können. Die grosse Ausnahme bildet Markus, welcher auch in diesen Verhältnissen elegantes Kurzschwingen vorzeigt. Nach der Maroialpe fahren wir auf einem Alpweg und müssen einen Bach queren, über welchen im Sommer eine Brücke führt. Leider gibt es keine zusammenhängende Schneedecke, so dass die Skier nass werden. Dies wiederum führt zu Schneezement auf dem Belag, welchen Emanuel gekonnt mit einem Stück Wachs wieder entfernt. Weiter unten im Tal rüsten wir wieder auf Fellbetrieb um und steigen einige Hundert Meter quer einen Hang hinauf (andere Skitourengeher nehmen das Wort «Geher» etwas zu wörtlich und tragen ihre Skier da hoch); für uns ist aber das Montieren der Felle die angenehmere Variante. Wir kommen in der Nähe der Piste wieder in den belebteren Teil des Skigebiets, rüsten wieder auf Skibetrieb um und fahren zur Talstation der Maassbahn, welche uns in die Nähe der Bergstation der Rendlbahn hochbringt, von wo aus wir auf der Piste nach St. Anton hinunterfahren. Es hat nicht sehr viele Skifahrer hier, und die Piste ist sehr hart, aber alle kommen wohlbehalten zur Talstation der Rendlbahn.

Hier rüsten wir auf Spazierbetrieb um; Emanuel eilt voraus und organisiert im Kaffee Sailer einen Tisch für uns. Schon den ganzen Tag hat er vom Schnitzel mit Pommes geschwärmt, so dass wir alle hungrig sind. Einige bestellen genau diese Schnipo, andere eine Suppe, kombiniert mit einer Süssspeise (z.B. Knödel). Ein warmes Getränk rundet das Ganze ab.

Frisch gestärkt wandern wir mit den Skiern auf der Schulter zurück zum Parkplatz, welcher inzwischen nicht mehr gefroren, sondern schlammig ist; beim Umladen des Gepäcks zwischen Markus Auto und Emanuels Bus bleiben einige Spuren an den Gepäckstücken haften, welche zuhause wieder entfernt werden müssen. Hier verabschieden wir uns auch von Markus, welcher wieder zurück ins Baselland reist; vor der Weiterfahrt kopiert René noch die Fotos von Markus auf sein Notebook.

Wir fahren mit dem Bus weiter in Richtung Wädenswil und nehmen diesmal die Bergstrecke anstelle des Tunnels (einige haben letzten September bei der Anreise in die Dolomiten-Kletterwoche 2015 den Arlberg bereits bei Schneefall befahren). Ausgangs St. Arlberg überholt Emanuel ein anderes Fahrzeug; einige Meter weiter stehen 2 Uniformierte am Strassenrand, Emanuel erschrickt, denn einer davon springt auf die Strasse, winkt uns dann aber trotzdem durch. Unterwegs bewundern wir das riesige Skigebiet, welches einige aus dem Saisonstart Winter kennen. Die weitere Reise in Richtung wolkenlos.ch gestaltet sich problemlos. Während der Fahrt kopiert René auch noch die restlichen Fotos auf sein Notebook und stellt sie im Hangar auch Emanuel zur Verfügung.

Wir danken Emanuel ganz herzlich für seine umsichtige Planung und perfekte Betreuung in dieser schönen Skitourenwoche, welche insbesondere vom Wetter her sein ganzes Können und seine ganze Erfahrung forderte. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat er uns schöne Abenteuer, interessante Waldabfahrten und unvergessliche Erlebnisse ermöglicht. Natürlich auch dank der guten Vorbereitung, Organisation und Unterstützung durch Esther.

Wir hoffen, dass sich die ganze Gruppe wieder in der Gourmet-Skitourenwoche 55+ für verwöhnte Geniesser im März 2017 trifft, und natürlich ist auch die Dame 30+ da ganz herzlich willkommen.