Wir starten bereits vor 7:00 Uhr auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Die Spur liegt noch im Schatten und ist gefroren. Nach und nach färbt die Sonne die umliegenden Berge mit einem zarten Rosa, das bald ins Goldige übergeht. Die Schatten sinken ins Tal. Von der Kuppe aus führt die Spur in leichter Abfahrt hinunter und quert die tischglatte Fläche, unter welcher ein Bergsee schlummert. Die Spur führt an romantischen Felsformationen vorbei und überwindet eine Stufe nach der anderen. An steiler Felswand lehnt eine Hütte, in dieser wilden Landschaft ist sie die einzige Spur menschlicher Tätigkeit.
Nach 2¼ Std. stehen wir auf der Fuorcla Grevasalvas; Emanuel erschrickt, soweit das überhaupt möglich ist, denn für die Abfahrt nach Plaun da Lei fehlt der Schnee! Eine „Schnapsdrossel“ habe ihm doch gesagt, dass man die Abfahrt machen könne … jaja, der Engadiner Strassenarbeiter war offenbar nicht die richtige Auskunftsperson. Fliegende Planung heisst nun, einen sonnenbeschienenen Steilhang zu queren mit einem Abstand zwischen jedem von uns, falls sich ein Rutsch löst (da bekommt Agatha aber schön Angst), es überleben aber alle und setzen zum Gipfelsturm an. Zuerst in steilen Kehren zum Sattel hinauf, und dann Skier auf den Rucksack und im flotten Marsch auf den Gipfel, wo Hanspeter als erster ankommt!
Die Abfahrt Richtung Julierstrasse beginnt steil, dann folgen Gleiter-Strecken. Aber so harmonisch kann doch die Tour nicht zu Ende gehen: es braucht doch noch einen fast senkrechten Felsriegel, den wir „zu Fuss“ hinunterklettern, ohne dass ein Ski „sLoch abgaht“. Ein paar Schwünge noch bis zur Strasse, und eine weitere grossartige Tour ist zu Ende.
Natürlich endet auch dieser der Tag mit Jacuzzi und Gourmet-Menu.
|